von Verschuer, Leopold

Leopold von Verschuer © Miriam Knickriem

Leopold von Verschuer, geboren 1961 in Brüssel, ist Schauspieler, Regisseur und Übersetzer im deutschen und französischen Sprachraum. Seine Vorliebe gilt „schrägen“ Texten. Eine lange Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Autoren Valère Novarina und Kathrin Röggla. Seine Übersetzungen erscheinen im Alexander Verlag und bei Matthes & Seitz. Er spielte und/oder inszenierte in Berlin, Mülheim, Köln, Paris, Avignon, Stuttgart, Lissabon, Düsseldorf, Graz, Zürich, Genf, Lausanne, Wien, Réunion und Chicago, macht Hörspiele für Bayrischen Rundfunk, HR und Deutschlandfunk. Für das poesiefestival berlin inszenierte er 2019 Whitmans Grasblätter, 2015 einen Tora-Bibel-Koran-Abend, 2013 Hilbigs Prosa meiner Heimatstraße, 2010 Pasolinis Dunckler Enthusiasmo und 2009 Les Murrays Fredy Neptune.

Festival-Beiträge

INSZENIERUNG: Was will Niyazi in der Naunynstrasse?

EINE INSZENIERUNGSPREMIERE – Ausgehend von der Kreuzberger Naunynstraße erzählt Aras Ören in seinen zwischen 1973 und 1980 erschienen Langgedichten „Was will Niyazi in der Naunynstraße“, „Der kurze Traum aus Kagithane“ und „Die Fremde ist auch ein Haus“ von der Situation türkischer ArbeitsmigrantInnen, von ihren Beweggründen, ihren Ängsten und Hoffnungen, aber auch von den Deutschen, die seit Generationen in der Naunynstraße leben. Das poesiefestival berlin bringt 2022 die Berliner Trilogie – in einer Bearbeitung des Lyrikers Björn Kuhligk und in der Inszenierung des Regisseurs, Übersetzers und Schauspielers Leopold von Verschuer – auf die Bühne.

Ören, Aras • von Verschuer, Leopold • Seddig, Sylvana • Rheinheimer, Matthias

POESIEGESPRÄCH ZUR INSZENIERUNG: Was will Niyazi in der Naunynstrasse?

LESUNG UND GESPRÄCH VOR DER PREMIERE  – Seine Gedichte sind bis heute erschreckend aktuell: Vor über 40 Jahren verdichtete Aras Ören in seiner „Berliner Trilogie“ die Perspektivlosigkeit türkischer ArbeitsmigrantInnen, ihre Illusion vom Leben in Deutschland und die soziale Realität in der Türkei. In seinen Texten steht der trübe Alltag in der Kreuzberger Naunynstraße stellvertretend für viele Orte in Deutschland. Aras Ören schuf ein Zeugnis der Odyssee der „namenlosen Niemands“.

Ören, Aras • von Verschuer, Leopold