Tania Skarynkina, geboren 1969 in Smarhon, Belarus, hält seismografisch Schwingungen des Alltags fest und kreiert einen poetischen Kosmos aus Wehmut und Ironie. Ihre Gedichte schreibt sie auf Russisch. In ihren Essays stellt sich das erzählende Ich der Polyphonie der direkten Rede ihrer Tanten, Onkel, Cousinen, Freundinnen und Nachbarinnen. Skarynkinas wichtiges Anliegen ist dabei, die Alltagssprache ihrer Umgebung zu bewahren: das Belarussische mit Einsprengseln vom Polnischen und Russischen, das als Mischsprache öfters abwertend belächelt wird. Von Skarynkina aufgeschrieben, gewinnt die verschwindende „Smarhoner Sprache“ Form, Wert und Dauer. Skarynkinas Lyrik wurde ins Englische, Georgische, Hebräische, Italienische, Polnische, Spanische, Tschechische und Japanische übersetzt.