welches Weichsein darf ich berühren?
Narben deiner Stürze
Vulva hohle Hand
in der Welt sein mit der Welt sein
selbst wenn ich nicht weiß was
mit ihr anfangen
das innere Flirren seicht besachten
die rechteckigen Augen probieren
mit beiden Seiten der Fühler
zeichne ich Kreise in Silicaschrift
wie wir es üben freihändig zu hängen
ein fragender Zeiger an der Felswand Zeit
dieser Körper war mal fürs Sterben gemacht
wenn ein Rabe mir erlaubt zzeinen Rücken zu streifen
nehm ich die Einladung an
denn är kann mir ein Stück unserer Zukunft flüstern
zzeine Krallen kennen das Zentrum der Erde
überfliegen
die menschliche Größe die Anomalie
ein Torfbau ohne Fenster bin ich
Schmetterling aus Kieferknochen und Zähnen
erzähl die Nacht
werd langsam Finger Puls wenn etwas erwacht
ich die wir viele sind und nicht gleich sein wollen
wir die wir tasten um zu verstehen
wir sind Sheila alles muss in den Mund
an hohen Lavafelsen warten Mulden auf uns Moos Oden
ein von Elfen genährtes Instrument?
diese Felsen begehren
unser Körper bringt eine Zartheit in ihnen zum Vorschein
zzie verleihen uns einen Hauch von Bestand
Sheila lernt zzie zu bewandern
spielend zu verinnern ihre steinige Choreographie
wenn ich zzie streichle überschneiden sich unsere Häute
Differenzen rauen sich auf
lieben unbekannter Klang zu sein
Welle die balanciert wandert zum Verstand
richte mich
als samter Kalzit
wenn wir ins Flussene gehen
zu leben mit Seiwalen der Sedna
weiten die Beckenkämme
leise mitgehen wippen
bis Wasser uns faltet in zzeine Taschen
und mit uns ein Wissen dass Landsinne sich nur langsam verwachsen
hier unten sind wir Gehörsand Lilith
re-positionieren die Otolithen
wir heben und senken den Brustkorb in Tiden
Dunkelheit wird eine helle Umarmung
über uns Wasserflächen die neuen Himmel
und das Lied ein Körper der singt
ich wache auf in der Natur die ich bin und erlaube
auch die Natur die du bist wir
spüren dein Zittern Krake
schreiben innere Zustände ins Erbgut ein ich
beweg mich wie Lava Fische
die vor ihr flüchten in die endlos sanfte Berührung
tauche ich ein
denn ein Stein muss sich als Stein wiederholen
um Stein zu sein
Nase am Gelenk entlang farn ich bin hypersensibel
guck in die Kuppen Tundra ich stiebe auf
nicht fest halten nein bloß fühlen
den Drang der unsren Namen ruft
Polarfuchs
da ist Wildnis in mir weite
an der Innenseite ein Kratzen
kein Zuhaus
wir sind durchlassen riechen
unser Leben wirkt zyklisch auf vielen Linien
wir sind genug Allesesser
Sterne als Narben unserer Ahnen
Intimität als Nicht-Wissen Widerstand
Licht ist magisch und alle bekommen eine Suppe
Regentropfen groß wie Sommervögel
Krías Bekassine mit ihnen wiehernd flieg ich
tief
zwischen Moosen durchnässten Polen ist alles Sumpf
ununterscheidbar was Fluss und was Boden
schmiegsam arktischer Thymian Rauschbeeren
Schaumkronen rabenweise Geschlechter
nah der Gischt
wachsen mir Schweißflügel am Rücken
die Krías führen lassen die Kristalle sich richten
gradlinig fallen wir in den Schatten des Atlantiks
ein raues Kehlchen stimmt habe Federn sanfter Fisch
Jahrhunderte was ein Körper ist
hör mal hier entsteht grad neue Erde
an manchen Tagen atmet zzie unter uns frei
feiert mit uns im Klumpen
als scharfkantiger Brocken feinkörnig glasiges Gefüge
haben wir uns erfunden ohne Modell
wir sind Liebe und wohin wir uns richten fließt
unsere Magie
wir sind der vermeintliche Fehler unzähmbare Glitch
wir sind die Erfahrung das feste Gebiss
wir sind Vulkane
und wir tragen ein altes Feuer in unserer Mitte
von den Rändern her ändern wir alle Karten
wir sind Lava unkontrollierbar flüssiger Stein
je tiefer unsere Verbindung desto mehr
können wir sein
Mit Scheffler, Rike